Seit Dienstag dieser Woche (03.01.) ist es also offiziell - nach einer schier unglaublichen Wechselposse verweigerte der RSV Ittling DJK-Rückkehrer Andreas Sperl die Freigabe per Vorstandsbeschluß. Die Entscheidung der Ittlinger Vorstandschaft kam letztlich zwar nicht mehr ganz überraschend, dafür trotzdem absolut unverständlich.
Leider zeigt sich nun, dass mündliche Vereinbarungen zwischen zwei Vereinen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln wert sind. Zu Beginn der Saison 2010/11 wechselten Andreas Sperl und Kevin Kossa von der DJK Straubing zum RSV Ittling. Bereits hier legte der Vereinsvertreter des RSV eine besonders rigide Gangart an den Tag: Obwohl der DJK Straubing laut Regularien des Bayerischen Fußballverbandes eine höhere Ausbildungsentschädigung für beide Spieler zustand, wurde von Ittling nur der Grundbetrag geboten mit dem Hinweis, dass beim Nichtzustandekommen einer Einigung die Spieler zu Vertragsamateuren gemacht würden. Dies hätte zur Folge gehabt, dass auch der Grundbetrag der Ausbildungsentschädigung für die DJK entfallen wäre.
Die DJK willigte daraufhin, trotz des faden Beigeschmacks, ein und erhielt vom RSV Ittling den Grundbetrag für die Ausbildungsentschädigung, welche bei einem Spielerwechsel von der A-Klasse in die Bezirksliga anfällt.
Weiter wurde vereinbart, dass beide Spieler jederzeit zu ihrem Heimatverein DJK Straubing zurück wechseln können, wenn die gezahlte Summe der Ausbildungsentschädigung rückentrichtet würde. Diese mündliche Vereinbarung beinhaltete, ausdrücklich und per Handschlag besiegelt, beide Wechselperioden (Sommer- u. Winterpause). Auch wurde darüber gesprochen, dass diese Vereinbarung saisonunabhängig ist, d. h., es sei unerheblich in welcher der kommenden Spielzeiten ein Rückwechsel vom RSV Ittling zur DJK Straubing erfolgen wird.
Der Vereinsvertreter des RSV Ittling garantierte der DJK Straubing weiter (als Ausgleich für die doch überraschenden Wechsel der Spieler Kossa/Sperl) die Teilnahme seiner ersten Mannschaft am traditionellen Fußballturnier für Seniorenmannschaften am DJK Sportwochenende (Juli 2011). Da zum Zeitpunkt der Verhandlungen der RSV Ittling noch in der Bezirksliga spielte und somit das DJK-Turnier sportlich aufgewertet hätte, zeigten sich die DJK-Verantwortlichen erfreut über diesen Vorschlag und willigten auch hier ein.
Im Dezember 2010 erfolgte dann -problemlos- der Rückwechsel des Spieler Kevin Kossa vom RSV Ittling zur DJK Straubing gegen die Rückzahlung der vereinbarten Summe.
Leider sagte dann der RSV Ittling die Teilnahme seiner ersten Mannschaft beim DJK Turnier Juni 2011 ab, da (offensichtlich vollkommen überraschend) das 80jährige Gründungsfest dazwischen gekommen war. Nach Angaben des 2. Abteilungsleiter Stefan Obermeier sei es auch nicht möglich gewesen, eine kombinierte Ittlinger Mannschaft bzw. die Reserve zum Turnier zu schicken.
Im November 2011 entschied sich auch Andreas Sperl zu seinem Stammverein zurück zu kehren. Was nun folgte ist eine unglaubliche Posse mit einem doch mehr als etwas irritierendem Vorgehen der RSV Vorstandsriege.
Zunächst erfolgten verbale Angriffe auf den Trainer der DJK Straubing, welcher den Spieler Andreas Sperl in aggressiver Art und Weise abgeworben haben soll. Nach Auskunft eines Vereinsvertreters des RSV soll hier von einem Vorstandsmitglied für besagten Trainer auch ein Betretungsverbot für das Vereinsheim und das Sportgelände des RSV Ittling ausgesprochen worden sein (!!!), was einer jeglichen weiteren Kommentierung entbehrt.
Da die DJK Straubing weder über Geld-, noch Sachmittel verfügt, kann dieser Vorwurf getrost als unsinnig bezeichnet werden. Ein Abwerben eines Spielers ohne diese Mittel von der Kreisliga in die A-Klasse kann in der heutigen Zeit getrost als fast unmöglich bezeichnet werden. Des weiteren reifte der Entschluß eines Rückwechsels zur DJK SR bei Andreas Sperl selbständig, ohne dass ein Tätigwerden von Trainer, oder DJK Funktionären nötig gewesen wäre.
Mehrere Versuche der DJK Führung, sich mit der Vorstandschaft des RSV Ittling zu einem Gespräch bzgl. dieses Spielerwechsels an einen Tisch zu setzen schlugen fehl, weil dies die Ittlinger offensichtlich als nicht nötig erachteten. Offensichtlich wurde aber dann doch dem ein oder anderen Vereinsvertreter das unmögliche Vorgehen, man könnte auch sagen "der Wortbruch" von Ittlinger Vereinsseite her bewusst, denn der 2. Abteilungsleiter des RSV Ittling, Stefan Obermeier, äußerte gegenüber mehreren Vertretern der DJK SR, dass er die ganze Situation inzwischen etwas entspannter sehen würde und zu einer Freigabe von Andreas Sperl bereit wäre. Dies könne aber nur in Absprache mit den anderen Vorstandsmitgliedern des RSV erfolgen.
Letztlich wurde man dann bzgl. eine Entscheidung seitens des RSV immer wieder vertröstet und man könnte auch sagen "hingehalten". Am 03.01.2012 erfolgte dann ein Anruf des 2. Abteilungsleiters und die DJK SR wurde (dankenswerterweise endlich) vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne dass es vorher zu einer Aussprache, oder einem Gespräch der beiden Vorstandschaften gekommen wäre. Die Entscheidung lautete lapidar: "Es bleibt bei der Sperre von Andreas Sperl. Diese Entscheidung erfolgte per Vorstandsbeschluß und ist unabänderlich".
Die Vorgehensweise des RSV Ittling bzgl. dieses Spielerwechsels kann getrost als befremdlich bezeichnet werden. Sicherlich ist die Bezeichnung "Wortbruch" hinsichtlich der mündlich getroffenen Vereinbarungen zwischen der DJK und dem RSV hart, aber leider entspricht sie auch der Realität.
Dem Sport dient dieses Vorgehen der Ittlinger Verantwortlichen keinesfalls und letztlich bleiben nur Verlierer übrig. Inwieweit der RSV Ittling sich auch künftig solche Handlungsweisen erlauben kann, bleibt abzuwarten.